Nur 4 Monate nach Erscheinen der W6 5000 bringt das Unternehmen W6 Wertarbeit die W6 N 6000 heraus. Diesmal handelt es sich um eine computergesteuerte Näh- und Stickmaschine. Ich konnte das Modell ausgiebig testen und verschiedene Stickmuster damit sticken. Wie schneidet die Nähmaschine in der Praxis ab? Ist der Preis in Höhe von 599 Euro gerechtfertigt?
Gliederung
- Vorstellung der W6 N 6000
- Lieferumfang: Das steckt im Paket
- W6 N 6000 zum Sticken vorbereiten
- Sticken mit der W6 N 6000
- W6 N 6000 Video
- Fazit zur W6 N 6000
1. Vorstellung der W6 N 6000
Inhaltsverzeichnis
Die W6 N 6000 ist der Nachfolger der W6 N 5000 mit erweiterten Funktionen. Sie verfügt ebenfalls über einen berührungsempfindlichen LCD-Bildschirm mit Hintergrundbeleuchtung. Neu ist die Stickeinheit. Sie verfügt ebenfalls über einen Touchscreen, der aktiv wird, sobald die Stickeinheit angesteckt und verbunden wird. Dann wird die W6 N 6000 zur Stickmaschine und darüber bedient. Fehler zeigt das Display mit einem Ton und Lösungsbeschreibung am Display an. Serienmäßig lassen sich 110 Stickmotive anwählen. Wem das nicht reicht: Über einen USB-Anschluss können eigene Stickmuster im DST-Format importiert werden. Diese können bis zu 10.000 Stiche umfassen. Übrigens darf der USB-Stick maximal 8 GByte Speicher haben.
Erstellen von DST-Dateien: Es ist leider nicht ganz so einfach die DST-Dateien zu erstellen. Es gibt aber auch Anbieter, die das übernehmen. Das kostet dann bei bis zu 5.000 Stichen 17,99 Euro. W6 bietet auch eine Sticksoftware an, um Bilddateien in DST umzuwandeln. Diese kostet 449 Euro.
Bis zu 400 Stiche schafft die W6 N 6000 pro Minute. Bei längeren Stichen stickt sie allerdings langsamer. Jedes Stickmuster lässt sich frei innerhalb des beiliegenden Stickrahmens platzieren, drehen und spiegeln. Buchstaben können ebenfalls gestickt werden. Es stehen 4 Schriftarten zzgl. Sonderzeichen bereit.
2. Lieferumfang: Das steckt im Paket
Geliefert werden von W6 Wertarbeit zwei Pakete. Das erste Paket ist nahezu gleich mit dem bei der W6 N 5000. Daher werde ich darauf nicht weiter eingehen. Was aber auffällt ist, dass das Touchscreen-Bedienfeld einen Rahmen in silber und nicht rot hat. Interessant wird es, wenn man sich das zweite Paket mit der Stickeinheit anschaut. Sie hat einen schwenkbaren Stickarm, der auch den Stickrahmen (10x10cm im Lieferumfang) aufnimmt. Bei Verbindung der Stickeinheit mit der W6 N 6000 wird fast nur noch das Touchscreen-Display zur Bedienung der Stickmaschine verwendet. Über das Touchscreen der Nähmaschine wird nur noch die Fadenspannung eingestellt. Mit den verstellbaren Füßen lässt sich die Höhe der Stickeinheit anpassen. An weiterem Zubehör sind dabei:
- Stickfuß
- Anschlusskabel
- Stickrahmen
- Schablone
Folgendes Foto zeigt den Lieferumfang:
3. W6 N 6000 zum Sticken vorbereiten
Zick-Zack-Stiche und andere herkömmliche Stiche werde ich hier nicht extra vorstellen. Die funktionieren mit der W6 N 6000 genau so gut wie mit der 5000er. Interessant wird es beim Sticken. Hierzu muss die W6 N 6000 zunächst vorbereiten.
1. Schritt: Stickfuß einbauen
Dazu wird die Maschine ausgeschaltet, der Standard-Nähfuß angehoben, die Nähfußhalteschraube gelöst der Stickfuß angebracht und die Schraube wieder festgezogen.
2. Schritt: Stickeinheit einbauen
Der Einbau der Stickeinheit ist etwas umfangreicher, aber dennoch mit der deutschen Anleitung ohne Probleme zu schaffen. So geht’s:
- Nähmaschine ausschalten
- Anschiebetisch der W6 N 6000 abziehen und zur Seite legen
- Transporteur versenken (Hebel nach links schieben)
- Stickarm ausklappen bis er einrastet (dazu die Taste drücken)
- Stickeinheit in die Nähmaschine schieben bis sie einrastet. Mit den Nähfüßen die Höhe anpassen, falls erforderlich.
- Mit dem Anschlusskabel Stickeinheit und W6 N 6000 verbinden.
- Nähmaschine einschalten und falls am Bildschirm Fehler angezeigt werden, diese beheben.
3. Schritt: Ober- und Unterfaden einfädeln
Als Unterfaden empfiehlt W6 den eigenen Unterfaden in weiß oder schwarz (Stärke #150) zu verwenden. Der muss auch farblich nicht dem Oberfaden angepasst werden. Das heißt, er braucht beim Sticken nicht gewechselt werden. Der Oberfaden wird genau wie bei der W6 N 5000 eingefädelt. Die Fadenführung ist durchnummeriert, so dass nichts schief gehen kann. Zum Einfädeln hilft der integrierte Einfädler.
4. Schritt: Stickrahmen vorbereiten
Im nächsten Schritt geht es um den Stickrahmen. Er besteht aus Ober- und Unterteil. In ihn wird der Stoff geklemmt. Zum Sticken muss immer Stickvlies unter den Stoff und mit in den Stickrahmen. Bei elastischen Stoffen ist es ratsam einen Klebevlies zu benutzen. Oberer und unterer Teil des Stickrahmens fixieren mit einer Schraube den Stoff. Um die Stickerei genauer zu platzieren kann die im Lieferumfang enthaltene Schablone genutzt werden – ich habe sie weggelassen. Dann wird der Stickrahmen mit der Stickeinheit verbunden. Der Stickarm hat zwei Stifte und der Rahmen zwei Buchsen – es muss hörbar einrasten. Das Bild auf der rechten Seite zeigt den befestigten Stickrahmen.
4. Sticken mit der W6 N 6000
Nun kommen wir zum Sticken selbst. Dazu muss man am Display der Stickeinheit das Stickmuster auswählen. Die Buttons am Startbildschirm sind fast alle selbsterklärend (siehe Foto). Oben links können Stichmuster ausgewählt werden. 100 Stück hat die W6 N 6000 per Default. Diese kann man sofort auswählen.
Es können zahlreiche Einstellungen beim Stickmuster gemacht werden. So lässt sich das Muster innerhalb des Stickrahmens frei positionieren, spiegeln oder drehen.
Sticken von Mustern
Da die Stickmuster mehrfarbig sind, habe ich mich zunächst gefragt welche Farbe wann dran kommt. Die Stickmaschine zeigt den Farbwechsel mit einem Ton und am Display an. Welche Farbe dran ist, kann man in der Bedienungsanleitung sehen. Da hat W6 Wertarbeit nämlich alle Stickmuster farbig abgebildet. Bei jedem Stickmuster ist die Farbreihenfolge und Größe abgebildet. Zur Probe habe ich euch einige gestickte Muster abfotografiert. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Dabei habe ich nicht nur das W6-Garn, sondern auch anderes günstiges Garn für den Oberfaden verwendet. Hier einige Beispiele:
Wie man an dem Foto oben sehen kann, ist die Katze links nicht ganz sauber geworden. Insgesamt bin ich mit den Stickmustern aber zufrieden. Besonders gelungen ist der Löwe.
Sticken von Buchstaben
Bereits mit der W6 N 5000 konnte man Buchstabenfolgen nähen. Das ist nichts im Vergleich zum echten Sticken bei der W6 N 6000. Ich habe probeweise daher auch den Vornamen “Liana” auf das Tragetuch unserer Tochter gestickt. Man konnte auch hier die Position auf dem Stoff innerhalb des 10x10cm-Rahmens frei bestimmen. Die Größe des Schriftzugs lässt sich ebenfalls anpassen. Wie es aussieht? Schaut euch die Fotos einfach mal an:
Nachdem die Stickmuster gestickt sind oder ein Farbwechsel fällig ist, schneidet die W6 N 6000 automatisch den Faden ab – erneut ein Pluspunkt.
Fehler während des Stickens simulieren
Was passiert, wenn während des Stickens der Oberfaden reißt? Ist der Stoff hinüber? Ich habe das simuliert und den Oberfaden reißen lassen. Prompt hat die W6 N 6000 den Fehler erkannt und am Display angezeigt. Man kann am Foto erkennen, dass der Oberfaden neu eingefädelt werden muss. Der Stickvorgang wird dann beendet. Sobald der Oberfaden neu eingefädelt ist und man das mit einem Drücken auf “OK” bestätigt, wird das Sticken fortgesetzt. Das Stickmuster sieht aus, als hätte es keine Unterbrechung gegeben.
5. W6 N 6000 Video
Meine Fotos sagen schon einiges aus. Im folgenden Video habe ich für euch festgehalten wie man die W6 N 6000 bedient.
6. Fazit zur W6 N 6000
Wie sieht meine Gesamtbewertung aus? Mein Fazit fällt positiv aus. Die W6 N 6000 ist nicht nur Computernähmaschine, sondern auch eine Stickmaschine. Wer nicht sticken will, kann aber das Geld sparen und zur W6 N 5000 greifen. Beide Nähmaschinen unterscheiden sich bezüglich der Nähfunktionen nicht. Was das Sticken angeht, arbeitet die W6 N 6000 sehr sauber. Fehler oder falsche Einstellungen zeigt sie sofort am Display an. Der Umbau zur Stickmaschine ist einfach. Das Zubehör von W6 ist wie gewohnt umfangreich. Was die Handhabung angeht, bin ich positiv überrascht. Mit der deutschen Anleitung ist es einfach die Maschine zu bedienen. Beim Sticken ist die Maschine auch sehr leise, was für eine Stickmaschine nicht selbstverständlich ist.
Etwas Kritik zur W6 N 6000
Leider ist eine Vergrößerung der Stickmuster nur mit einer Software möglich. Buchstaben lassen sich aber sehr wohl verkleinern und vergrößern. Ein weiterer Kritikpunkt ist die begrenzte Anzahl an Stichen (10.000). Es gibt auch Stickmuster mit mehr Stichen. Bezüglich des 10x10cm Rahmens: Es ist sicherlich nicht der größte Stickrahmen. Es handelt sich bei der W6 N 6000 aber um eine Stickmaschine für 599 Euro. Wer einen größeren Rahmen will, muss auch deutlich tiefer in die Tasche greifen – oft muss man dann das doppelte hinblättern.
Fazit: Abschließend kann ich sagen, dass die W6 N 6000 eine Stick- und Nähmaschine für Einsteiger und Fortgeschrittene ist, die eine gute Näh- und Stickmaschine haben wollen und nicht unbedingt mehr als 1.000 Euro dafür ausgeben wollen. Sie ist perfekt für alle, die mit dem Sticken beginnen wollen und sich nicht gleich eine teure 2000 Euro Stickmaschine zulegen wollen.
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